Paradies für Erholungsuchende oder Müllhaufen – der Schlachtensee droht bei warmem Wetter zu verkommen

Nikolassee. Besonders nach Feiertagen klagen Anwohner über Dreck aller Sorten. Die CDU-Bezirksverordnete Karen Wirrwitz möchte in einer Kleinen Anfrage nun vom Bezirksamt wissen, was das Bezirksamt dort gegen die „unerträglichen Zustände“ tut.

Erholungsuchende wie Ingetraut Helfer sind entsetzt. Die pensionierte Lehrerin kommt mehrmals in der Woche morgens an den Schlachtensee zum „walking“. Doch was sie dort letzthin zu sehen kriegt, trübt ihren Naturgenuss erheblich. Leere Flaschen und Verpackungen neben den Bänken, dazu Grillreste, badende Hunde und Plastiktütchen voller Kot: der Schlachtensee – ein Köter-Paradies? Mit der warmen Jahreszeit kommen wieder verstärkt „Partygäste“ an das EU-Badegewässer und hinterlassen ihre Abfälle. In der BVV am Mittwoch, 21. Mai, will Karen Wirrwitz die Verhältnisse am „verschmutzten Paradies“ zum Thema machen.

Zuständig für die Reinigung an dem beliebten Binnensee auf der Ostseite ist das Grünflächenamt. Auf der Westseite zur Avus hingegen haben die Berliner Forsten das Sagen. Dort gibt es zwar weniger Müll am Wegesrand, jedoch zahlreiche Glasflaschen, die in Ufernähe schwimmen. Und dort hängen Frauchen und Herrchen die eingepackten Stoffwechselendprodukte ihrer Vierbeiner an den Zaun.

Helfer, die sich nach eigenen Worten „dem Schlachtensee verbunden“ fühlt und alle BVV-Parteien deswegen anschrieb, meint: „Die Behörden sollten mehr tun, mehr Überwachung ab Freitag nachmittag.“ Abends und über das Wochenende findet auch nach Beobachtung aus dem „Seestern“ am S-Bahnhof die meiste Verschmutzung statt. Von den angeschriebenen Fraktionen im Rathaus antwortete laut Helfer lediglich die CDU.

Die 63-Jährige, die mittlerweile „ungern an Montagen um den See“ läuft, bedauert, wie ihr Schlachtensee verkommt. „Wenn man an Zehlendorf denkt, stellt man sich das anders vor“, sagt die 63-jährige gebürtige Zehlendorferin. Diesen Eindruck teile sie mit anderen: „Ich habe nicht das Gefühl, allein mit meinen Klagen zu sein.“

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