Ute HahnfeldLichterfelde. Die Thermometersiedlung in Lichterfelde Süd gehört zu einem der größten Ballungsräume in unserem Bezirk.

In der Thermometer- und der Woltmannsiedlung leben etwa 6000 Menschen. Der Bereich Thermometersiedlung hat die ungünstigste Sozialstruktur und höchste Arbeitslosenquote im Bezirk. 46 Prozent der Anwohner sind Einwanderer oder Nachkommen solcher. Soziale und kulturelle Probleme gehören hier zum Alltag. Insbesondere die Jugendlichen sind von den schwierigen Verhältnissen betroffen.

Das seit 1998 bestehende Interkulturelle Kinder-, Jugend- und Familienzentrum e.V. „Bus Stop“ entwickelt Lösungen und bietet vielfältige Hilfe für Betroffene an. Seit 2005 führt „Bus Stop“ das Programm „Kiezmentoring“ zur Integration junger Menschen und ihrer Familien und zur Gewaltprävention in Lichterfelde Süd durch. Kiezmentoren erhalten eine sechsmonatige Ausbildung, setzen sich aus Anwohnern aller Kulturkreise zusammen, sprechen oft mehrere Sprachen und finden dadurch direkten persönlichen Kontakt zu den Mitbürgern in der Siedlung. Ihre Arbeit dient dem Erhalt des friedlichen Miteinanders. Dies geschieht durch Abbau von Missverständnissen zwischen den unterschiedlichen kulturellen Lebensgewohnheiten der Anwohner im Kiez und ist Voraussetzung, um Konflikte zu befrieden. Darüber hinaus arbeiten Kiezmentoren im interkulturellen Zentrum „Bus Stop“, beraten hilfesuchende Eltern, helfen bei Behördengängen.